(Farbe und Geschmack vom Garten auf den Teller bringen – mit Tipps zu beliebten Sorten, sicherer Anwendung und kreativen Dekorationsideen.)
Essbare Blumen haben einen besonderen Reiz. Sie verwandeln ein einfaches Gericht oder Dessert in ein optisches Meisterwerk und verleihen ihm durch Farbtupfer und subtile Aromen eine überraschende und köstliche Note. Von pfeffriger Kapuzinerkresse im Salat bis hin zu kandierten Veilchen auf Kuchen – essbare Blumen bieten eine Verschmelzung von Schönheit und Geschmack . Dieser umfassende Leitfaden führt Sie durch alles, was Sie über essbare Blumen wissen müssen: Welche Blüten werden üblicherweise verwendet (und wie schmecken sie), wie man sie anbaut, welche Sicherheitshinweise zu beachten sind und wie Sie Ihre Speisen und Getränke auf originelle Weise dekorieren können. Am Ende sind Sie bereit, mit essbaren Blüten aus Ihrem eigenen Garten einen „ Augen- und Gaumenschmaus“ zu zaubern.
Eine Galerie beliebter essbarer Blumen und ihrer Aromen
Beginnen wir mit den Stars der Show: den Blumen selbst. Viele Blumen sind essbar, aber einige sind in der Küche besonders beliebt wegen ihres Geschmacks oder ihrer Optik. Hier sind sechs beliebte essbare Blumen, die Sie anbauen und verwenden können, jede mit einem kurzen Profil:
1. Stiefmütterchen und Veilchen (Viola-Arten)
Geschmack: Stiefmütterchen und ihre kleineren Verwandten, die Veilchen, haben einen zarten, leicht süßen Geschmack mit subtilen Wintergrün- oder Grasnoten. Manche sagen, sie schmecken ein bisschen wie Salat oder Gurke mit einem Hauch von Minze (der Wintergrünnote). Sie haben keinen starken Geschmack, sondern eher einen frischen, grünen Geschmack, was sie sehr vielseitig macht.
Verwendung: Sie gehören zu den am häufigsten verwendeten essbaren Blumen zum Dekorieren von Desserts und Salaten. Stiefmütterchen gibt es in allen Farben des Regenbogens und haben oft ein auffälliges „Gesicht“-Muster. Sie können kandiert (mit Eiweiß und Zucker bestrichen) werden, um sie als elegante Kuchendekoration haltbar zu machen. Dank ihres milden Geschmacks eignen sie sich auch gut für herzhafte Gerichte: Stellen Sie sich ein Canapé mit Ziegenkäse und Veilchenblüten vor. In Getränken sorgt ein in einem Eiswürfel gefrorenes Stiefmütterchen für Gesprächsstoff. Stiefmütterchen gehören außerdem zu den wenigen Blumen, die sich für eine florale Präsentation in Käse oder Butter pressen lassen.
2. Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Geschmack: Kapuzinerkresseblüten haben leuchtende Farben (Rot, Orange, Gelb) und einen ausgeprägten Pfeffergeschmack , ähnlich wie Brunnenkresse oder Radieschen. Für Anfänger können sie überraschend scharf sein! Der Geschmack wird oft als senfartig oder leicht säuerlich beschrieben. Sowohl Blüten als auch Blätter der Kapuzinerkresse sind essbar und weisen denselben Pfeffergeschmack auf.
Verwendung: Dank ihres kräftigen Geschmacks eignen sich Kapuzinerkresse hervorragend für herzhafte Gerichte. Sie werden häufig in Salaten verwendet, um ihnen eine besondere Note zu verleihen (sowohl geschmacklich als auch optisch). Man kann die Blüten oder Blätter auch zerkleinern, um eine pfeffrige Kräuterbutter oder ein buntes Pesto herzustellen. Die ganzen Blüten eignen sich hervorragend als Blickfang auf Platten, zum Beispiel als Garnitur für gefüllte Eier oder eine Käseplatte mit ein paar Kapuzinerkresseblüten. Sie schmecken auch wunderbar gefüllt: Füllen Sie zum Beispiel etwas Kräuterfrischkäse in eine Kapuzinerkresse und Sie erhalten eine Häppchen-Vorspeise. Aufgrund ihres kräftigen Geschmacks passen sie gut zu kräftigen oder milden Speisen, denen ein pfeffriger Kontrast gut tut.
3. Borretsch (Borago officinalis)
Geschmack: Borretschblüten (meist sternförmig und blau) haben einen milden, gurkenartigen Geschmack mit einer leichten Süße. Manche Menschen nehmen in sehr frischem Borretsch auch eine leicht salzige oder austernartige Note wahr, aber insgesamt wird er oft mit dem Geschmack einer frischen Gurke oder Melone verglichen. Die Textur der Blütenblätter ist zart.
Verwendung: Die einzigartige Eigenschaft von Borretsch ist sein kühlender Gurkengeschmack , der ihn perfekt für Getränke und leichte Gerichte macht. Ein Klassiker sind Sommergetränke: Frieren Sie Borretschblüten in Eiswürfeln ein oder lassen Sie sie in einem Pimms Cup oder einer Limonade schwimmen, für einen hinreißenden Effekt und ein subtiles Aroma. Die Blüten machen sich auch hübsch auf Kuchen (denken Sie an blaue Sterne auf weißem Zuckerguss), obwohl sie nicht süß schmecken; geschmacklich passen sie besser zu herzhaften oder neutralen Gerichten. Sie können sie in einen Salat mischen, besonders in Obstsalate oder Salate mit Melone, um ihm eine frische Note zu verleihen. Historisch wird Borretsch auch in Kräutertees oder kandiert verwendet. Bedenken Sie, dass die Pflanze haarige Blätter hat (die auch in Suppen essbar sind), die Blüten selbst sind jedoch glatt.
4. Ringelblume (Calendula officinalis, auch bekannt als Ringelblume)
Geschmack: Ringelblumenblüten haben einen leicht pfeffrigen, würzigen Geschmack mit einer milden Bitterkeit, ähnlich wie Safran oder Radicchio. Tatsächlich wird Ringelblume oft als „Safran des armen Mannes“ bezeichnet, da ihre orange-gelben Blütenblätter Gerichten eine safranartige Farbe (und einen leicht würzigen Geschmack) verleihen können. Der Geschmack ist nicht süß; er reicht von leicht bitter bis leicht würzig, je nach Wachstumsbedingungen.
Verwendung: Aufgrund ihrer Farbe und milden Würze wird die Ringelblume sowohl als Farbstoff als auch als Gewürz verwendet. Sie können die Blütenblätter (es handelt sich um den essbaren Teil, nicht um das Innere) in Reis, Suppen oder Rührei geben, um eine goldene Farbe und eine leichte Geschmacksnote zu verleihen. Rühren Sie zum Beispiel einige Ringelblumenblätter in Paella oder Brühe, um die Farbe von Safran nachzuahmen. Sie eignen sich auch hervorragend als Garnitur für Salate oder belegte Brötchen. Ringelblumenblätter können getrocknet und zerbröselt als Gewürz verwendet werden. Desserts verleihen sie einen orangefarbenen Farbtupfer – vielleicht auf einem Cupcake mit Zuckerguss gestreut –, obwohl ihr Geschmack eher zu herzhaften Speisen passt. Sie werden auch in Kräutertees und Hautpflegeprodukten verwendet, obwohl dies nicht unbedingt für kulinarische Zwecke gedacht ist.
5. Kornblume (Centaurea cyanus, auch bekannt als Kornblume)
Geschmack: Kornblumenblütenblätter überzeugen weniger durch ihr Aussehen als durch ihren Geschmack – sie haben einen sehr milden, leicht würzigen oder nelkenartigen Geschmack, werden aber oft als eher neutral empfunden. Manche erkennen eine leichte Süße oder einen rohen, grünen Geschmack, der jedoch nur schwach ist. Der Hauptanreiz liegt in ihrer auffälligen blauen Farbe (es gibt sie aber auch in Rosa, Lila und Weiß).
Verwendung: Kornblumen sind ein beliebtes Dekorationsmittel, da dieses natürliche Blau in Lebensmitteln selten ist. Getrocknet werden sie häufig in Teemischungen verwendet (der berühmte Lady Grey Tee enthält beispielsweise Kornblumenblütenblätter), um die Optik zu verbessern. Frisch können Sie sie für einen blauen Akzent überall verstreuen: auf Kuchen, Salaten oder Cocktails. Da sie ein dezentes Aroma haben, passen sie gut zu Schokolade – stellen Sie sich eine dunkle Schokoladentorte mit winzigen blauen Blütenblättern vor, ein wunderschöner Kontrast. Kornblumen können auch in Eis eingefroren oder in Blumenbutter verwendet werden. In Europa werden sie seit jeher als Garnitur für Weine und Spirituosen verwendet. Wichtig: Verwenden Sie nur die Blütenblätter, da die Blütenbasis fest sein kann.
6. Ringelblume (Tagetes tenuifolia oder Tagetes patula)
(Hinweis: Nicht alle Ringelblumen sind schmackhaft; wir beziehen uns speziell auf bestimmte Arten wie die Siegel-Ringelblume, die oft als essbar verkauft wird.) Geschmack: Bestimmte Ringelblumen, insbesondere die winzige Siegel-Ringelblume (Tagetes tenuifolia), haben einen zitronigen, leicht bitteren Geschmack, der an Orangenschale oder Kamille erinnert . Andere können schärfer sein oder sogar ein estragonartiges Aroma haben (tatsächlich ist mexikanischer Estragon eine Ringelblumenart). Die Blütenblätter der Gartenringelblume haben wir unter Calendula behandelt, aber auch französische Ringelblumen und Siegelblumen sind essbar. Der Geschmack kann von safranartig bei manchen (daher der Spitzname „Safran des armen Mannes“, der auch für Ringelblumen verwendet wird) bis etwas bitter oder pfeffrig reichen.
Verwendung: Siegelringelblumen produzieren Massen kleiner gelb/oranger Blüten, die Köche gerne für eine zitronige Note in Salaten und Desserts verwenden. Sie können die Blütenblätter über einen Obstsalat streuen oder als Garnitur für Meeresfrüchte verwenden (ihre leichte Bitterkeit passt gut zu reichhaltigen Meeresfrüchten). Die Blütenblätter der Studentenblume (Tagetes patula) können gemahlen werden, um Reis Farbe zu verleihen. Ringelblumen werden auch oft in aromatisierten Ölen oder Essigen verwendet, wo sie eine orange Farbe und einen subtilen Geschmack verleihen. Eine kreative Idee: Geben Sie Butter aus Ringelblumenblütenblättern auf gegrillten Fisch und verleihen Sie ihm sowohl Farbe als auch eine leicht zitronige Bitterkeit. Sie machen sich auch hübsch am Rand eines Cocktailglases (bleiben Sie bei etwas Eiweiß oder Sirup). Verwenden Sie wie immer nur die Blütenblätter; der weiße (oder grüne) Rand des Blütenblatts kann bitter schmecken, also zupfen Sie diesen, falls vorhanden, für ein besseres Aroma ab.
Natürlich gibt es noch viele weitere essbare Blumen (Rosen, Lavendel, Kamille, Hibiskus usw.), aber die oben genannten eignen sich hervorragend für den Anfang und sind wahrscheinlich auch als Samen leicht erhältlich. Jede bringt ihre eigene Farbe und ihren eigenen Geschmack mit.
(Vorschlag für internen Link: Besuchen Sie unseren Bereich „Essbare Blumensamen“, um Bio-Samen für Stiefmütterchen, Kapuzinerkresse, Borretsch, Ringelblume, Kornblume und mehr zu finden – perfekt für die Gestaltung Ihres eigenen essbaren Blumengartens.)
Sicherheit geht vor: Essbare Blumen sicher verwenden
Bevor Sie anfangen, Blumen aus Ihrem Garten zu naschen, ein wichtiges Wort zur Sicherheit. Nicht alle Blumen sind essbar – manche sind sogar hochgiftig. Selbst essbare Blumen sollten unter bestimmten Bedingungen verzehrt werden:
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Kennen Sie Ihre Blumen: Identifizieren Sie jede Blume eindeutig, bevor Sie sie essen. Im Zweifelsfall essen Sie sie nicht. Halten Sie sich an bekannte essbare Sorten wie die oben aufgeführten. Manche Blumen haben ähnliche, giftige Ähnlichkeiten. Beispielsweise sind Duftwickenblüten (Lathyrus) trotz des Namens „Erbse“ nicht essbar und können mit essbaren Erbsenblüten verwechselt werden. Konsultieren Sie im Zweifelsfall eine zuverlässige Quelle.
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Keine Pestizide: Das ist entscheidend. Verzehren Sie nur Blumen aus biologischem Anbau, ohne Pestizide oder andere Chemikalien. Blumen von Floristen, Gärtnereien (sofern sie nicht ausdrücklich als essbar verkauft werden) oder vom Straßenrand sind meist mit Pestiziden oder Schadstoffen behandelt. Essbare Blumen sollten aus Ihrem eigenen Bio-Garten oder von einem vertrauenswürdigen Lieferanten stammen. Wenn Sie Ihre Rosen oder Ringelblumen mit Insektiziden besprüht haben, sind diese nicht essbar. Am besten ist es, sie selbst biologisch anzubauen.
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Essbare Teile: Oft sind nur bestimmte Teile der Blüte essbar. Bei Ringelblumen und Studentenblumen werden beispielsweise meist nur die Blütenblätter verwendet; die grünen Kelchblätter oder die weißen Blütenbasen können bitter oder ungenießbar sein. Bei Veilchen und Kapuzinerkresse ist in der Regel die ganze Blüte in Ordnung. Aber überprüfen Sie es immer genau. Entfernen Sie vor dem Verzehr Stempel und Staubblätter (die inneren Teile) von größeren Blüten wie Taglilien oder Kürbisblüten, da diese bitter sein können. Bei kleinen Blüten ist dies kein Problem.
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Allergien: Wie bei jedem neuen Lebensmittel sollten Sie bedenken, dass essbare Blüten bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen können, insbesondere bei Pollenallergien. Geben Sie sie daher nur in kleinen Mengen, wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie reagieren werden. Menschen, die beispielsweise gegen Ambrosia allergisch sind, können auch auf Kamille oder Ringelblume (dieselbe Familie, Asteraceae) reagieren. Das sollten Sie also bedenken.
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Sauberkeit: Waschen Sie die Blüten vor Gebrauch vorsichtig, aber vorsichtig. Sie sind empfindlich. Schwenken Sie sie in einer Schüssel mit kaltem Wasser, um Schmutz und Insekten zu entfernen, und legen Sie sie anschließend zum Trocknen auf ein Papiertuch. Verwenden Sie keine Seifen oder Reinigungsmittel. Pflücken Sie die Blüten idealerweise zu einer kühlen Tageszeit (morgens), wenn sie am frischesten und nicht verwelkt sind. Verwenden Sie sie bald nach dem Pflücken, da sie nach der Ernte nicht lange haltbar sind.
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Giftige Blumen vermeiden: Um Fehler zu vermeiden, sollten einige häufig vorkommende Gartenblumen erwähnt werden, die nicht essbar sind: z. B. Lilien (Taglilien sind essbar, echte Lilien jedoch nicht), Narzissen, Azaleen, Rhododendren, Fingerhut, Oleander, Schwertlilien usw. Diese dienen ausschließlich der Zierde. Selbst essbare Blumen sind oft mengenmäßig begrenzt (man isst sie nicht schüsselweise, sondern meist als Garnitur). Daher ist Mäßigung angesagt, aber behandeln Sie sie dennoch als besondere Akzente und nicht als Grundnahrungsmittel.
Kurz gesagt: Behandeln Sie essbare Blumen wie jede andere Lebensmittelzutat: Beschaffen Sie sie sicher, gehen Sie hygienisch damit um und wissen Sie, was Sie essen. So können Sie den vollen Genuss genießen, ohne unangenehme Nebenwirkungen zu erleben. Als Faustregel gilt: Essen Sie nur Blumen, die Sie oder ein erfahrener Züchter speziell für den Verzehr angebaut haben .
(Vorschlag für internen Link: Weitere Einzelheiten finden Sie in unserem Beitrag zum sicheren Sammeln und Zubereiten essbarer Blumen . Er enthält eine Liste giftiger Doppelgänger, die Sie vermeiden sollten, sowie Tipps zum biologischen Anbau.)
Züchten Sie Ihre eigenen essbaren Blumen
Eine der besten Möglichkeiten, sich einen stetigen Vorrat an essbaren Blüten zu sichern, ist der Selbstanbau. Glücklicherweise stammen viele essbare Blüten von Pflanzen, die sich leicht im Hausgarten oder sogar im Kübel kultivieren lassen. Hier sind einige allgemeine Tipps zum Anbau der besprochenen Blumen:
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Standort und Boden: Die meisten essbaren Blütenpflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort (mindestens 6 Stunden Sonne) und einen gut durchlässigen, mäßig nährstoffreichen Boden. Kapuzinerkresse beispielsweise gedeiht am besten in kargerem Boden – ist er zu nährstoffreich, bildet sie mehr Blätter als Blüten. Stiefmütterchen/Veilchen mögen kühles Wetter und vertragen Halbschatten. Borretsch, Ringelblume und Kornblume blühen am besten in der vollen Sonne. Ringelblumen lieben Sonne und Wärme. Berücksichtigen Sie daher die Bedürfnisse jeder Pflanze und gruppieren Sie Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen.
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Aussaat: Einige Blumen wie Kapuzinerkresse, Borretsch und Ringelblumen können nach dem Frost direkt ausgesät werden (sie wachsen pflegeleicht). Kapuzinerkresse hat große Samen – weichen Sie diese über Nacht ein und pflanzen Sie sie etwa 2 cm tief ein. Borretsch und Ringelblumen können Sie leicht mit Erde bestreuen und bedecken. Kornblumen und Ringelblumen können ebenfalls direkt ausgesät oder in Saatschalen vorgezogen werden. Stiefmütterchen/Veilchen werden oft aus Setzlingen gezogen (oder 8–10 Wochen vor dem letzten Frost im Haus ausgesät), da sie kühlere Temperaturen und einen Vorsprung bevorzugen.
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Gießen und Pflege: Halten Sie die Sämlinge feucht, bis sie sich etabliert haben. Nach der Blüte benötigen die meisten dieser einjährigen Pflanzen gleichmäßige Feuchtigkeit, um weiter zu blühen. Übergießen Sie sie jedoch nicht (insbesondere Kapuzinerkresse – sie kann bei zu viel Nässe verfaulen). Entfernen Sie regelmäßig verblühte Blüten, um die Knospenbildung zu fördern. Das ist eine Win-Win-Situation: Sie erhalten die Produktion durch das Pflücken von Blüten, was genau das ist, was Sie für die Küche brauchen. Beispielsweise blüht die Ringelblume weiter, wenn Sie die Blüten regelmäßig ernten. Stiefmütterchen können im heißen Sommer langsamer wachsen – geben Sie ihnen etwas Schatten am Nachmittag, damit sie länger halten.
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Schädlingsbekämpfung: Da Sie diese Pflanzen essen möchten, vermeiden Sie Chemikalien . Setzen Sie auf biologische Methoden: Entfernen Sie Schädlinge von Hand, verwenden Sie insektizide Seife oder Neem, wenn unbedingt nötig (und unbedenklich in der Anwendung, waschen Sie die Blumen aber trotzdem gründlich). Häufige Schädlinge wie Blattläuse können auf Kapuzinerkresse auftreten (sie dienen oft als Fallenpflanze). Sie können sie mit Wasser abspritzen. Schnecken können Ringelblumen und Stiefmütterchen befallen; verwenden Sie daher Bierfallen oder Kieselgur um die Pflanzen herum. Behalten Sie die Pflanzen im Auge und handeln Sie frühzeitig mit ungiftigen Mitteln.
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Ernte: Als allgemeine Regel gilt, die Blumen zu pflücken, wenn sie am frischesten sind – normalerweise gerade vollständig geöffnet , aber noch nicht verblüht. Der Vormittag ist oft ideal: nachdem der Tau getrocknet ist, aber bevor die Mittagssonne sie schlaff macht. Verwenden Sie eine saubere Schere oder schneiden Sie sie mit den Fingernägeln. Zur Aufbewahrung können manche Blumen (wie Stiefmütterchen und Veilchen) leicht in ein feuchtes Papiertuch gewickelt in einem Behälter im Kühlschrank ein oder zwei Tage aufbewahrt werden. Andere, wie Kapuzinerkresse, welken schnell; man verwendet sie am besten am Erntetag. Wenn Sie sie ein paar Stunden aufbewahren müssen, können Sie die Stiele in einem Glas mit Wasser an einem kühlen Ort auffrischen (mit Ausnahme von Blumen, die normalerweise nur mit Blütenblättern verwendet werden, wie z. B. Ringelblumen – diese können Sie auf ein Handtuch legen).
Essbare Blumen anzubauen ist wirklich lohnend. Sie können sie nicht nur essen, sondern Ihr Garten wird auch von Bienen und Schmetterlingen bevölkert, die sich an vielen dieser Blüten erfreuen (Borretsch und Ringelblumen sind besonders bienenfreundlich). Es ist eine wunderbare Synergie aus Gartenarbeit und Kochen.
(Vorschlag für internen Link: Schauen Sie sich unser Set für den essbaren Blumengarten an, das eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl an Samen (Stiefmütterchen, Kapuzinerkresse, Ringelblume, Kornblume) und eine Pflanzanleitung enthält, mit der Sie gleich mit einem 1 m² großen essbaren Blumenbeet beginnen können.)
Speisen und Getränke mit Blumen dekorieren
Nun zum spaßigen Teil: Wie Sie diese Blüten tatsächlich verwenden, um Ihr Essen fantastisch aussehen (und schmecken) zu lassen. Hier sind einige Ideen und bewährte Methoden zum Dekorieren mit essbaren Blüten :
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Kuchen und Desserts: Essbare Blumen können einen einfachen Kuchen zum Hingucker machen. So lässt sich beispielsweise ein einfacher Kuchen mit Zuckerguss mit einem Arrangement aus verschiedenen Blütenblättern und Blüten garnieren. Besonders beliebt sind Stiefmütterchen, Veilchen, Rosenblätter und Kornblumen . Wenn Sie befürchten, dass sie verwelken, können Sie sie im letzten Moment auftragen oder kandieren (mit Eiweiß bestreichen, in Feinzucker tauchen und 24 Stunden trocknen lassen), wodurch Farbe und Form erhalten bleiben. Denken Sie daran, die Blumen vor dem Verzehr zu entfernen, wenn sie hauptsächlich zur Dekoration dienen und Sie nicht sicher sind, wie viele Ihre Gäste essen möchten (außer kandierten, die werden gegessen).
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Salate: Kreieren Sie einen lebendigen Salat mit Ringelblumenblüten (für Orange und eine milde Note) und Kapuzinerkresseblüten (für leuchtende Farbe und pfeffrigen Geschmack). Ein paar Schnittlauchblüten (nicht oben beschrieben, aber essbar mit Zwiebelgeschmack), in Röschen zerteilt, sorgen für violette Akzente und Zwiebelaroma. Essbare Blüten in Salaten sollten das Grün ergänzen – zum Beispiel harmonieren pfeffrige Kapuzinerkresse gut mit mildem Buttersalat und einer Zitrusvinaigrette. Tipp: Übergießen Sie den Salat nicht mit Blüten; geben Sie nur wenig Dressing hinzu, damit die Blüten nicht matschig werden und sich verfärben.
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Eiswürfel und Getränke: Wie bereits erwähnt, lassen sich kleine Blüten wie Veilchen, Stiefmütterchen, Borretsch und Kräuterblüten zu Eiswürfeln einfrieren. Verwenden Sie abgekochtes und anschließend abgekühltes destilliertes Wasser, um klareres Eis zu erhalten, das die Blüten optimal zur Geltung bringt. Diese Würfel in einer Bowle oder in einzelnen Getränken sorgen für einen echten Hingucker. Verzieren Sie Cocktailgläser auch mit feinem Zucker und drücken Sie ein oder zwei Blütenblätter in den Zucker, um einen Trockenblütenrand zu erhalten. Hibiskusblüten ergeben einen eindrucksvollen Tee oder Sirup für Cocktails (mit einem herben Cranberry-Geschmack und einer tiefroten Farbe). Garnieren Sie die Gläser mit einer passenden Blüte wie Kapuzinerkresse.
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Hauptgerichte und Vorspeisen: Essbare Blüten eignen sich gut als Garnitur für Vorspeisen wie gefüllte Eier, Canapés, Käseplatten oder sogar Sushi (Shiso-Blüten sind beispielsweise essbar, aber bleiben wir bei unserer Liste: Ein Gurkenstück mit Dill-Frischkäse und einer Veilchensoße sieht einfach köstlich aus). Für Hauptgerichte eignen sich Blüten, die eine Zutat widerspiegeln: Servieren Sie beispielsweise ein gegrilltes Hähnchen mit Zitrone und ein paar Zitronenbasilikum- oder Ringelblumenblüten, um die Zitrusnote zu betonen. Oder verwenden Sie Kapuzinerkresse für ein würziges Gericht, um die Schärfe anzudeuten. Man kann Blüten auch in Soßen einarbeiten – eine Rosenblütensoße für Geflügel (ein Klassiker aus der persischen Küche) oder Lavendel, sparsam in einer Lamm-Sahnesoße (Lavendel ist allerdings sehr kräftig).
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Blütenbutter und -öle: Ein Trick für eine dezente Infusion und Dekoration: Machen Sie eine Kräuterbutter mit essbaren Blütenblättern. Weichen Sie beispielsweise Butter ein und mischen Sie gehackte Kapuzinerkresseblüten (für Farbe und eine würzige Note) und eventuell eine Prise Salz unter. Geben Sie die Mischung wieder in den Kühlschrank und kühlen Sie sie. So erhalten Sie eine schöne, gesprenkelte Butter, die Sie zu Brot servieren oder auf Gemüse schmelzen können. Essbare Blüten wie Ringelblumen oder Schnittlauchblüten können ebenfalls in Essig oder Öl eingelegt werden – weniger für einen kräftigen Geschmack (Schnittlauchblüten verleihen dem Essig jedoch ein Zwiebelaroma), sondern für einen dezenten Geschmack. Eine klare Flasche Weißweinessig mit darin hängenden blauen Borretsch- und violetten Schnittlauchblüten sieht auf der Arbeitsplatte sehr hübsch aus (muss aber gekühlt aufbewahrt und aus Sicherheitsgründen innerhalb weniger Monate verbraucht werden).
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Gefrorene Leckereien: Streuen Sie Blütenblätter zusammen mit Fruchtpüree oder Joghurt in Eisformen – das Ergebnis sieht aus wie kleine Buntglas-Eis am Stiel mit Blüten. Achten Sie darauf, dass die Blüten lebensmittelecht und sauber sind und nicht zu groß (dünne Blütenblätter eignen sich am besten). Oder, einfacher ausgedrückt, garnieren Sie eine Kugel Sorbet oder Eis mit ein paar frischen Blüten. Eine Kugel Erdbeereis mit einem roten Rosenblatt und einem Veilchen sieht très chic aus.
Beim Dekorieren ist wenig wichtig. Die Blumen sollen das Gericht aufwerten, nicht überladen oder durcheinanderbringen. Achten Sie auf Farbe, Form und Größe im Verhältnis zum Dekor. Entfernen Sie außerdem alle nicht essbaren Teile (wie Staubblätter oder zähe grüne Teile), damit die Gäste sich nicht damit herumschlagen müssen. Sicherheitshinweis: Informieren Sie Ihre Gäste immer darüber, wenn es sich um essbare Blumen handelt und welche es sich dabei handelt, falls unbekannte Allergien oder Bedenken bestehen.
Denken Sie daran, essbare Blüten am besten frisch zu verwenden. Wenn Sie sie vorbereiten müssen, können Sie einige pflücken und wie beschrieben zwischen feuchten Papiertüchern im Kühlschrank aufbewahren. Viele beginnen jedoch nach einem Tag zu welken. Planen Sie Ihre Ernte und Dekoration daher kurz vor dem Servieren, um eine maximale Wirkung zu erzielen.
(Weitere Inspirationen finden Sie in unserer Rezeptsammlung für essbare Blumen. Sie enthält Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie Blumeneiswürfel, kandierte Blumen und Blütensalate – komplett mit Fotos, die Ihre Kreativität anregen.)
Essbare Blumen ermöglichen es uns, den Regenbogen auf poetische Weise zu „essen“. Indem Sie einige dieser Pflanzen anbauen und die Richtlinien zur sicheren Verwendung beachten, bringen Sie einen Hauch von Naturkunst in Ihre Küchenkreationen. Viel Spaß beim Experimentieren – ein paar Blütenblätter hier, eine Blüte dort – und erleben Sie, wie aus gewöhnlichen Gerichten außergewöhnliche Erlebnisse werden!